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Gesprächstherapie Rogers

Wenn ich Menschen nicht dazwischenfahre, passen sie auf sich selbst auf. Wenn ich Menschen nicht befehle, verhalten sie sich von selbst richtig. Wenn ich Menschen nicht predige, werden sie von selbst besser. Wenn ich mich Menschen nicht aufdränge, werden sie sie selbst.

Carl R. Rogers et al. (2016). Die Person als Mittelpunkt der Wirklichkeit. Stuttgart: Klett-Cotta

Rogers Persönlichkeitstheorie

Die Gesprächstherapie nach Rogers ist eine psychotherapeutische Methode und ein Beratungsansatz, die von dem amerikanischen Psychologen Carl R. Rogers (1902-1987) entwickelt wurde. Sie stellt den Mensch und seine Fähigkeit, sich selbst zu verändern und zu verwirklichen, in den Mittelpunkt. Durch diese Grundhaltung spricht man auch von der klientenzentrierten Gesprächsführung. Sie drückt sich durch zwei humanistisch geprägte Grundannahmen des menschlichen Wesens aus.

  • Fähigkeit zur Weiterentwicklung: Der Mensch ist bestrebt, zu wachsen und sein Selbstkonzept an die neuen Erfahrungen anzugleichen
  • Wunsch nach bedingungsloser Akzeptanz: Der Mensch möchte so akzeptiert und wertgeschätzt werden, wie er ist, ohne sich für andere zu verbiegen.

Ausgehend von diesen Grundannahmen braucht es nach Rogers folgende Bedingungen für eine erfolgreiche Gesprächspsychotherapie.

  • Bedingungslose Annahme und Wertschätzung
  • Kongruenz und Echtheit des Therapeuten
  • Empathie und aktives Zuhören
  • Psychologischer Kontakt zwischen dem Klienten und dem Therapeuten
  • Fähigkeit des Klienten, die therapeutische Grundhaltung im Ansatz anzunehmen und verstehen zu können.

Rogers-Methoden der klientenzentrierten Gesprächsführung

In der Rogers-Therapie werden verschiedene Techniken verwendet, um den Klienten selbst in die Veränderung zu bringen. Hierzu gehören das aktive Zuhören und das Spiegeln des Klienten.

Aktives Zuhören

Das aktive Zuhören vermittelt Akzeptanz und Empathie. Hierbei wird zwischen verbalen und nonverbalen Mitteln unterschieden.

Zu den verbalen Mitteln zählen:

  • den Klienten ausreden zu lassen
  • Zustimmung durch „Ja, ich verstehe das.“
  • Nachfragen wie „Erzählen Sie bitte mehr darüber.“

Nonverbale Gesprächsunterstützung ist häufig:

  • Nicken
  • aufmunterndes Lächeln
  • Blickkontakt
  • kurze Notizen zum Gesagten

Spiegeln des Klienten bei Rogers

Bei der klientenzentrierten Gesprächsführung geht es darum, dass der Mensch selbst der einzige ist, der sich erkennen und sein Verhalten verändern kann. Darum geht es bei Rogers nicht um ein Befragen und noch weniger um ein Bewerten des Klienten. Der Therapeut hört zu und spiegelt den Klienten. Das kann auf verbaler Ebene durch das Wiedergeben des Gesagten mit eigenen Worten geschehen. Hierbei ist es wichtig, die Sprache des Klienten, Teile seiner Aussagen sowie bestimmte Schlüsselwörter zu verwenden.

Das Ziel des Spiegelns ist es, dass der Klient seine eigenen Aussagen als Sender noch einmal als Empfänger hört, aber auch, um Missverständnisse aufzudecken, ob der Therapeut alles so verstanden hat, wie es von ihm gesagt wurde.
Ein weiterer Punkt des Spiegelns ist die Übersetzung des Gesagten in Gefühle. „Sie sagten, … Ich spüre da eine tiefe Traurigkeit oder Enttäuschung, ist das richtig.“ Auch diese Technik kann den Klienten neue Sichtweisen auf die Situation bringen, die im selbst noch nicht so klar geworden sind.

Zum Abschluss des Gesprächs formuliert der Therapeut das Kabinettstückchen. Die ist die kurze Zusammenfassung der wesentlichen Aussagen des Klienten.

Grenzen und Kritik der Rogers-Methode

Kongruenz, positive Wertschätzung und Empathie sind kein Privileg von Rogers, sondern sollten jede therapeutische Arbeit bestimmen. Die Grenzen von Rogers sind jedoch psychische Krankheiten, denn genau hier ist die Fähigkeit zur Selbstheilung eingeschränkt oder nicht mehr vorhanden.
Hier kann Rogers nur begleitend zu anderen Therapieverfahren (z.B. Hypnose, kognitive Verhaltenstherapie, medikamentöse Therapie) eingesetzt werden.

Praxis Seelenbar: Dr. Sylvia Springer

Praxis Seelenbar: Dr. Sylvia Springer

Dr. Sylvia Springer ist Gründer der Zen-Reiki-Internetschule, die seit 2002 mehr als 9000 Menschen in Reiki ausgebildet hat. Heute ist sie gemeinsam mit Daniela Betz Inhaber der Praxis Seelenbar in Gerwisch bei Magdeburg und arbeitet erfolgreich als Heilpraktiker für Psychotherapie und Hypnosetherapie.

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