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Systemisches Arbeiten

Systemisches Arbeiten ist ein therapeutischer Ansatz, der in vielen Bereichen Anwendung findet, darunter in der Psychotherapie, Beratung, Supervision, im Coaching und in der Organisationsentwicklung. Er basiert auf der Annahme, dass Menschen nicht isoliert betrachtet werden können, sondern immer im Kontext ihrer Beziehungen zu anderen stehen und damit selbst Teil ihres eigenen Systems sind.
Meine systemische Ausbildung habe ich bei Zeljko Kostelnik absolviert, der auch Mentor unserer Praxis Seelenbar ist.

Grundprinzipien systemischen Arbeitens

Die folgenden Grundprinzipien sind in allen Bereichen des systemischen Arbeitens von Bedeutung:

  • Systemorientierung: Menschen werden nicht als Einzelpersonen, sondern als Teil eines Systems betrachtet. Das System kann eine Familie, ein Freundeskreis, die Arbeitsstelle, eine Organisation oder auch die Gesellschaft als Ganzes sein.
  • Lösungsorientierung: Der Fokus der Therapie liegt auf der Lösung des Problems des Klienten, nicht auf der Analyse des Problems. Die gewünschte Veränderung bestimmt die Sitzung. Es geht um konstruktives Vorangehen.
  • Ressourcenorientierung: Im Mittelpunkt des systemischen Arbeitens steht die Frage, welche Ressourcen die Beteiligten bereits besitzen und wie sie diese nutzen können, um ihre Probleme zu lösen. Welche Methoden waren in der Vergangenheit erfolgreich und lassen sich für die aktuelle Herausforderung verallgemeinern?
  • Klientenorientierung: Der Klient ist der Experte für sein eigenes System. Der Therapeut unterstützt den Klienten dabei, seine eigenen Lösungen zu finden.
  • Kontextorientierung: Das systemische Arbeiten berücksichtigt den Kontext, in dem das Problem entsteht und aufrechterhalten wird. Diese Analyse schafft Klarheit, was an den Bedingungen im Umfeld geändert werden muss, damit die Lösungsorientierung wirkt.

Methoden des systemischen Arbeitens

Die Methoden des systemischen Arbeitens sind vielfältig und werden an die jeweilige Situation angepasst. Zu den häufig eingesetzten Methoden gehören:

  • Aufstellungen: Die meisten Menschen denken bei Aufstellungen an die Familienaufstellung. Hierbei werden die Beziehungen zwischen den einzelnen Familienmitgliedern durch Stellvertreter sichtbar gemacht. Dadurch können neue Perspektiven und Lösungsansätze für bestehende Probleme gefunden werden.
    Beim systemischen Arbeiten mit Klienten wird das Systembrett verwendet. Hier lassen sich nicht nur Beziehungen innerhalb der Familie, sondern alle möglichen Arten von Belastungen abbilden. Man kann Ereignisse aufstellen, Gefühle, Beziehungen sowie Wunschbilder schaffen, zu denen man sich entwickeln möchte.
  • Reframing: Reframing bedeutet, eine Situation aus einer neuen Perspektive zu betrachten, beginnend mit der Sprache. Der Therapeut versucht, die Sprache des Klienten aus der Problemfixierung in die Lösungsorientierung zu bringen. Hierzu ist es erforderlich, Schlüsselwörter in den Aussagen des Klienten zu finden, diese Begriffe zu reframen und so den Blickwinkel auf die Situation zu verändern.
    Dadurch können neue Möglichkeiten und Lösungen sichtbar werden. Reframing beginnt schon bei der Sprache. Wenn der Klient über Probleme spricht, der Therapeut aber den Begriff Herausforderung verwendet, dann kann alleine das die eingefahrenen Denkmuster aufweichen und neue Betrachtungen entstehen lassen
  • Symbolarbeit: Symbolarbeit nutzt Symbole, um unbewusste Prozesse sichtbar zu machen und zu verändern. Sie bietet einige Vorteile gegenüber anderen Methoden, da sie nicht sprachlich, kreativ und emotional orientiert ist. Gefühle und Verletzungen werden so sowohl für den Klienten als auch für den Therapeuten sichtbar

Anwendungsbereiche des systemischen Arbeitens

Systemisches Arbeiten wird in vielen Bereichen genutzt, darunter in der:

  • Psychotherapie: Systemische Psychotherapie wird bei verschiedenen psychischen Problemen eingesetzt, z. B. bei Depressionen, Angststörungen, Blockaden oder Beziehungsproblemen.
  • Beratung: Systemische Beratung wird in verschiedenen Bereichen eingesetzt, z. B. in der Familienberatung, der Paarberatung oder der Unternehmensberatung.
  • Supervision: Systemische Supervision wird zur Unterstützung von Fachkräften in unterschiedlichen Berufsfeldern eingesetzt.
  • Coaching: Systemisches Coaching wird zur Unterstützung von Menschen bei der Erreichung ihrer persönlichen oder beruflichen Ziele eingesetzt.
  • Organisationsentwicklung: Systemische Organisationsentwicklung wird zur Verbesserung der Zusammenarbeit und der Kommunikation in Organisationen eingesetzt.

Fazit

Systemisches Arbeiten ist ein vielseitiges und effektives Vorgehen, das in vielen Bereichen Anwendung findet. Es ermöglicht Menschen, ihre Themen in einem ganzheitlichen Kontext zu betrachten und effektiv zielorientierte Lösungen zu finden, die nachhaltig sind.

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