Fazit nach 2 Monaten als Gold Pro Kunde
Der Start war ziemlich engagiert. Der kostenlose Eintrag steht allen offen, damit kann man erst einmal testen. Das habe ich auch getan. Aber die hier gebotenen Dinge erlauben keinen wirklichen Test. Man bekommt noch keinen Kalender, das Profil ist eher dürftig. Und in Ermangelung anderer wirklich sinnvoller Alternativen haben wir uns durchgerungen, das Abo für ein Jahr abzuschließen mit monatlichen Kosten von 117,81 €.
In dieser Einstiegsphase bekommt man mehrere online-Schulungen zum Eintragen verschiedener Leistungen, den Kalender von Google einmal importiert und auch Erklärungen dazu, wie man Termine erstellt.
Nach der Erstphase wird es still
Ist der Vertrag erst mal abgeschlossen, wird es still. Die alten Ansprechpartner kann man nicht mehr erreichen und ich habe ziemlich lange gebraucht, um überhaupt Kontakt zum Support zu bekommen. Am besten geht es noch telefonisch. Aber selbst dann dauert es ewig, bis Probleme vom Tisch sind. Bei mir waren anfangs 2 Standorte für die gleiche Praxis im Profil eingetragen, die ich seit mehr als 2 Monate loswerden will, bisher ohne Erfolg. Ende Mai 2024 soll es nun vollzogen werden, sind wir mal gespannt.
Eklatante Mängel zeigen sich
Das für mich größte Problem ist die fehlende Synchronisation der Kalender mit Google oder anderen Systemen. Das bedeutet, jeden Termin zukünftig doppelt eintragen, das ist für mich keine Arbeitsweise. Hier sind auch keine Änderungen geplant Allein das ist für mich ein Grund gewesen, eine andere Lösung zu suchen, die ich mit Cituro auch gefunden habe. Mehr über andere Portale und deren Nutzen für Therapeuten finden Sie in meinem Beitrag über Therapeutenportale.
Geschönte Zugriffszahlen und vage Versprechungen
Wenn die ersten Demos gemacht werden, dann wird dem Kunden gezeigt, wie viele Aufrufe er schon hatte. Sieht doch anfangs ganz wunderbar aus, 200 Besucher haben sich das Profil angesehen. Die Realität sieht dann einen Monat später etwas nüchterner aus, da waren es nur noch etwa ein Viertel der Besucher.
Versprochen wird in den Schulungen, wenn man freie Termin hat, dann wird man vor den anderen Therapeuten angezeigt, selbst, wenn diese bessere Bewertungen haben. Diese Aussage konnte ich für mein Konto nicht nachvollziehen.
Gebuchte Termine über Jameda
Bisher hat niemand meiner Patienten von sich aus einen Termin über Jameda gebucht, alle Kontaktaufnahmen kamen anders zustande oder die Termine wurden von mir selbst im Jameda eingetragen.
Jameda unterstützt die Einbindung des Jameda-Fensters auf der eigenen Homepage sehr schön. Da gibt es Links und Widgets. Aber die Zielstellung kann ja nicht sein, dass Kunden erst meine Homepage besuchen müssen, um dann auf die Jameda-Seite geleitet zu werden, wo sie dann einen Termin buchen. Denn diesen Kunden hatte ich bereits, der kam nicht über Jameda.
Das Gleiche trifft für die Einbindung im Unternehmensprofil bei Google zu. Auch wenn Kunden darüber Jameda aufrufen, waren es bereits Kunden, die einen Kontakt zu mir hatten.
Fazit nach 2 Monaten: teures Lehrgeld – auslaufen lassen
Somit fällt mein Urteil nach den ersten 2 Monaten kritisch aus und etwas ernüchtert. Für mich wäre es ok, wenn das ganze ein Nullsummenspiel wäre, also soviel kostet, wie es neue Kunden einbringt. Im Moment sind wir nur im Negativbereich. Ob überhaupt Kunden am Ende über die Jameda – Seite auf die eigene Homepage gelotst werden, wird leider nicht ausgewertet.
Ich werde hier auch über die nächsten Monate meine Erfahrungen teilen, vielleicht unterstützt sie die eine oder andere Entscheidung in richtiger Weise.
Fazit nach 8 Monaten: der Frust wächst weiter oder einfach abbuchen
Ärgern bringt nichts, also habe ich mich dazu entschieden, die ganze Sache als Lernerfahrung abzubuchen. Inzwischen habe ich das Produkt auch gekündigt. Ich bin seit Februar 2024 dabei und jetzt haben wir Mitte Oktober 2024. Das sind 8 Monate oder in Geld ausgedrückt mehr als 936 €. Wahnsinnige 6 Patienten haben meine Kontaktdetails geklickt, angerufen hat mich übrigens keiner von denen. Damit kostet mich ein Klick 156 €. Das toppt jede Google-Werbung 😉
Meine bessere Alternative: Cituro
Manchmal muss man erst den falschen Weg gehen, um etwas richtig Gutes zu finden. Das habe ich mit Cituro gefunden. Es lief dort von Anfang an komplett anders. Erst einmal konnte man 4 Wochen fast uneingeschränkt testen, angefangen von der Kalenderfunktion, einer wirklich funktionierenden Synchronisierung mit Google über die Einbindung in die eigene Homepage. Ich wurde die ganze Zeit bei meinen Fragen begleitet, die dich direkt im Chat stellen konnte.
Das Programm ist weitgehend selbsterklärend, so dass man einfach drauf los probieren kann. Wie es am Ende aussieht, kann man sich über den Button Termin buchen bei mir anschauen. Man kann seine Produkte als Leistungen definieren, diese in Gruppen sortieren und auch kombinieren.
Sehr nützlich finde ich auch die Funktion, dass man vor und nach jedem Termin individuelle Zeitfenster festlegen kann, in denen kein Termin gebucht wird. Das bringt Ruhe in die Patientenarbeit.
Noch nicht ganz ausgereift sind Terminblöcke für Therapiepakete aus Sicht eines Psychotherapeuten, da diese weder in einem festen Abstand noch immer am gleichen Tag stattfinden. Hier wäre noch mehr Flexibilität wünschenswert.
Ich nutze aktuell nur die Basisversion, weil die Jameda-Sinnloskosten mein Budget belasten. Langfristig werde ich hier auch noch Leistungen aufstocken, um brandingfreie Mails und noch mehr Gestaltungsmöglichkeiten zu bekommen. Aber im Prinzip funktioniert alles sehr gut, die Benachrichtigung der Patienten per Mail mit Terminerinnerung, das eigenständige Verschieben der Termine durch die Patienten, falls der Termin nicht eingehalten werden kann.
Aktuell habe ich kein Zahlungssystem angebunden, was aber auch möglich ist. Die umfangreichen Möglichkeiten kann man auf der Homepage nachlesen.