Abschied und Neubeginn
Trauer hat viele Gesichter und viele Ereignisse in unserem Leben können uns traurig machen. Oft sind diese Erlebnisse mit einem Verlust verbunden, etwas in unserem Leben verändert sich, dem wir ausgeliefert sind. Meist im Außen, wenn eine Verbindung zerbricht, aber auch im Inneren, wenn wir älter werden, unsere alten Fähigkeiten nicht mehr an früher heranreichen und wir uns damit abfinden müssen. Der Tod eines geliebten Menschen gehört zu den tiefgreifendsten Trauererfahrungen, mit denen wir konfrontiert sind. Es ist ein Abschied einer vertrauten Verbindung, aber auch der Zwang zu einem Neubeginn, zu dem wir nicht immer gleich in der Lage sind. Wir müssen uns neu organisieren, ein Leben ohne diesen geliebten Menschen weiterleben, aber auch das Andenken bewahren und eine geistige Verbindung aufrecht erhalten. Hypnose und Hypnotherapie kann dabei einen wichtigen Beitrag leisten und Trauernden neue Hoffnung geben.
Pathologische Trauer
Jeder Mensch trauert anders und jeder darf auch auf seine Weise trauern. Früher trug man Schwarz, um nach außen zu signalisieren, dass man trauert und bei Fröhlichkeit von anderen bitte außen vor bleiben möchte. Man sprach vom Trauerjahr, das vergehen musste, bevor man wieder das Recht hatte, zu lachen, zu tanzen und sich neu zu verlieben. Viele Menschen brauchen weniger als dieses Jahr, um einen Verlust zu verarbeiten und wieder ins Leben zurückzufinden.
Es gibt aber auch solche engen Verbindungen, bei denen diese Zeit nicht ausreicht und die Trauer einfach nicht weichen will. In diesem Fall spricht man von einer pathologischen Trauer. Intensive und anhaltende Trauergefühle sind verbunden mit Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit. Begleitet mit Freudverlust, Schlafstörungen und sozialem Rückzug erfüllt eine pathologische Trauer viele Kriterien einer Depression und ist oft damit verbunden.
Hypnose als Therapieansatz bei pathologischer Trauer
Hypnose kann den erlittenen Schmerz und die daraus resultierende Trauer nicht wegzaubern. Aber im hypnotischen Zustand ist der Zugang zu den im Unterbewusstsein gespeicherten Erfahrungen möglich. Positive Erfahrungen aus der Vergangenheit können wieder gestärkt und ins Bewusstsein gebracht werden. Darüber hinaus ist es möglich, gespeicherte Belastungssituationen neu aufzubereiten. Somit kann eine neue Sicht auf die Vergangenheit entstehen, die für die Gegenwart und Zukunft mehr Lebensqualität bringt und die emotionale Stabilität verbessert. Dies erleichtert die weitere Verarbeitung des Verlustes und schafft Neuorientierung im Leben.
Hypnose oder Yager-Code bei pathologischer Trauer
Manchmal waren die erlebten Bilder bei einem Verlust so traumatisierend, dass der Patient auf keinen Fall noch einmal mit den erlebten Gefühlen in Kontakt kommen möchte. In diesem Fall ist es besser, mit dem Yager-Code zu arbeiten. Hier wird als Instanz das Überbewusstsein des Patienten in die Therapie einbezogen und erhält die Führung. Der Therapeut kann dem Zentrum, so nennt Dr. Yager die Instand des Überbewusstseins, zwar Fragen stellen, aber nur der Patient erhält Antworten von seinem Zentrum, die er wiederum an den Therapeuten weitergibt.
Zentrum besitzt die Weisheit, zu entscheiden, was bewusst werden darf und was nicht. Der ganze Prozess der Therapie läuft weitgehend „detailanonym“ ab. Zentrum kann Teile finden, die im Unterbewusstsein gespeichert ist und mit diesen unter Anleitung des Therapeuten arbeiten, aber diese Teile sind wie Bausteine, sie müssen nicht seziert werden, um im Veränderungsprozess zu wirken. Damit wird Retraumatisierung belastender Ereignisse vermieden.