Sylvia’s Geschichte: Teil 5
Im ersten Teil habe ich in Stichpunkten mein Leben erzählt und im zweiten Teil meine Geschichte ausführlich und wie ich zu Reiki kam. Der 3. Teil beschreibt den Aufbau der Zen-Reiki-Internetschule und meine Entwicklung in dieser Zeit. Der 4. Teil beschreibt die Zeit nach 2018 schreiben, die großen Veränderungen in meinem Leben durch Jobausstieg, Pflege meiner demenzkranken Mama und den Ausstieg aus meiner Ehe. In diesem erzähle ich etwas über meine Seelenfrau Dani und den Aufbau unserer Heilerpraxis Seelenbar in Gerwisch.
Daniela Betz: eine ganz besondere Schülerin
Im Jahr 2017 hat sich Daniela als Zen-Reiki-Schülerin bei mir beworben. Zu Schülern gibt es ja sehr unterschiedliche Beziehungen, die meisten stellen sich vor, wir schreiben einige Male und dann kommt die Einweihung. Danach gibt es noch eine Weile Kontakt und ein paar Fragen, dann ebbt auch das ab und von vielen hört man dann nichts mehr oder sie melden sich dann nach einigen Monaten oder Jahren wieder wegen einer weiteren Weihe. Aber dieser Kontakt war vollkommen anders.
Zu ersten Mal wollte ein Schüler in der Tiefe etwas über mich erfahren, über die Schule, über die Finanzierung, fragte immer wieder nach, was er tun könnte, wie er mithelfen könnte. Und fragte nicht, nur, sondern tat es auch. Beiträge schreiben, Forum moderieren, die Schule wirklich unterstützen.
In den nächsten Wochen und Monaten entwickelte sich eine tiefe Freundschaft und Verbundenheit. Im Mai 2018 trafen wir uns dann zum ersten Mal persönlich, nachdem wir sonst nur geschrieben, telefoniert oder geskypt hatten. Ich hatte mich in den 20 Jahren ein paarmal mit Schülern getroffen, weil sie mich unbedingt persönlich kennenlernen wollten, aber auch dieses Treffen war anders, tiefer und sehr vertraut, als würde man sich schon ewig kennen. Räumlich lagen zu der Zeit mehr als 550 km zwischen uns. Es war also nicht unbedingt einfach, sich mal schnell auf einen Kaffee zu treffen, um den Kontakt aufrechtzuerhalten.
Treffen online und in live
Wir haben uns jeden Tag gesehen, wenn auch meist nur virtuell, geredet, Bücher gemeinsam gelesen, Beiträge für die Homepage geschrieben und uns weiter kennengelernt. Die Treffen in der realen Welt alle 4-6 Wochen waren immer ein ganz besonderes Highlight, auf das wir hingefiebert haben. Meist haben wir uns auf halber Strecke irgendwo getroffen und die Zeit dann in Cafés oder beim Spazierengehen verbracht. Waren wir vorher schon aufgeregt, so war die Zeit nach den Treffen wie ein energetischer Zusammenbruch. Es war, als wäre ein Band, was zusammengehört, wieder und wieder zerschnitten.
Wir waren kein Paar zu dieser Zeit, sondern einfach nur Freunde, Anam Cara, Freunde der Seele, die die Chance haben, den blinden Fleck beim anderen zu sehen. Und so sollte es auch bleiben, denn zu diesem Zeitpunkt hatte ich meine Ehe noch nicht wirklich infrage gestellt. Dieser Prozess hat 2 Jahre gedauert und Dani war nicht der Grund, sondern Katalysator in einem Prozess, den ich früher oder später auch so vollzogen hätte.
Wir entdeckten immer mehr Gemeinsamkeiten, sei es, dass wir beide die eher seltene Blutgruppe B RH negativ haben oder uns als Kinder den gleichen Zahn rausgeschlagen haben und dort ein Implantat heute. Alles im Einzelnen betrachtet nichts Besonderes, aber in der Summe der Dinge dann schon.
Eine Seele in 2 Körpern
Da war etwas zwischen uns, was über das Normale hinausging, ein tiefes Verstehen und angekommen sein. Ja, wir haben so einiges über Seelen gelesen, aber auch das hat nicht wirklich gepasst. Wir waren keine Zwillingsseele oder Dualseele. Wir waren auf der einen Seite komplett eigenständig auch ohne den anderen und auf der anderen Seite zusammen vollständig und harmonisch. Sich fallenlassen können, sich ohne Bedingungen verstanden fühlen. Eine magische Nähe und Verbundenheit.
Später lasen wir, dass es möglich ist, dass eine Seele in mehr als einem Körper inkarniert. Da Raum und Zeit ja ohnehin nur geistige Konstrukte unseres Lebens sind, könnte dies bei uns passiert sein, wir teilen eine Seele.
Im Jahr 2019 haben wir unsere erste Rückführung gemacht und erfahren, dass wir auch in anderen Leben schon sehr tief verbunden waren. Ich stand früher solchen Dingen sehr skeptisch gegenüber und hätte für mich selbst nie gedacht, dass ich dort etwas erleben werde, das ich nicht für Einbildung halte. Darum hat mich das Erlebte tief beeindruckt und ich bin dankbar, dass ich es erfahren durfte.
Ausbildungen 2018 bis 2020
Unser erstes gemeinsam besuchtes Seminar war das P.E.R.G. Seminar bei der Paracelsus Schule. Danach haben wir unter anderem Ausbildungen im systemischen Coaching, Human Design und in Access Consiousness gemeinsam absolviert. Alles mit dem Ziel, eines Tages mal gemeinsam eine Praxis zu betreiben, wobei das konkrete WIE sehr diffus war. Praxis in 5 Jahren, so habe ich damals immer gesagt. Dabei dachte ich zu dem Zeitpunkt noch an die Praxis in Wahlitz, in unserem Haus, wenn meine Mama Thea eines Tages mal nicht mehr ist und ich nicht mehr arbeite.
Corona und schnelle Entscheidung für die Praxis
Dann kam Corona und hat uns alle ziemlich durchgerüttelt. Es gab Ausgangssperren und die sonst so normalen Treffen wurden auf einmal illegal. Die Entfernung war einfach zu groß und die nächste Pandemie würde kommen und vielleicht alles noch schwieriger machen. Also beschloss Dani im Herbst 2020, ihre sichere Arbeit in Bayern aufzugeben und 2021 in meine Nähe zu ziehen und hier neu anzufangen.
Nach 6 Monaten der Vorbereitung war es dann so weit, ich hatte Räume für die gemeinsame Praxis in Gerwisch gefunden und wie durch ein Wunder auf der gleichen Etage auch eine Wohnung für Dani. Dani hatte einen neuen Job gefunden und sollte in den nächsten Monaten auch ihre eigene Filiale in Burg bekommen, wo sie als Hörgeräte-Akustikmeister arbeiten durfte.
Es folgte eine Zeit des Einrichtens und Ankommens, aber auch der schrittweisen Trennung von meinem Leben mit meinem Mann nach mehr als 45 gemeinsamen Jahren. Im Sommer 2021 habe ich mein altes Leben hinter mir gelassen und mich von meinen materiellen und familiären Ankerpunkten verabschiedet, Haus, Grundstück, Ehe. Allein zu sein, Herr meiner Zeit zu sein, hat mir gutgetan und fühlte sich befreiend an. Nach weiteren 4 Monaten war mir klar, dass es kein Zurück geben wird, egal, wie sich die Dinge um mich rum entwickeln.
Seelenpartner, Praxispartner, Lebenspartner
Erst nachdem ich das für mich geklärt hatte, konnte ich mich zu 100% auf Dani einlassen. Im Januar 2022 war es dann so weit, wir sind endgültig zusammengezogen und meine Wohnung war ab diesem Zeitpunkt nur noch die Praxiswohnung. Ein Leben, wie ich es mir nie hätte vorstellen können, zwei Frauen, die spontan Dinge anpacken und zu Ende bringen, ja wo sogar am Ende noch das Werkzeug weggeräumt wird. Wo Bücher gemeinsam gelesen und dann darüber geredet wird.
Klar, gibt es auch bei uns Dissonanzen. Auch bei einer Seele, die mehr oder weniger in den entscheidenden Punkten gleich tickt. Aber jeder von uns trägt Verletzungen aus Kindheit und Jugend mit sich herum und Seelenpartner triggern die wohl besonders gut. Aber so lernen wir, damit umzugehen, darüber zu sprechen und es vielleicht mit der Zeit aufzulösen.
Inzwischen akzeptieren unsere Familien unsere Entscheidung, was anfangs sehr schwer war. Wir strahlen das aus, was sich die meisten Menschen wünschen, Harmonie und Zufriedenheit, angekommen sein. Tun wir alles dafür, dass es so bleibt? Zumindest werde ich es versuchen.
